Berichte von Schülern


In deinem Unterricht habe ich gelernt, dass es von meiner Art auf das Pferd zuzugehen abhängt, wie es auf mich reagiert. Und dass es effektiver ist, mit Ruhe und Freundlichkeit auch auf unerwünschtes Verhalten des Pferdes einzugehen, als damit, laut zu werden und sich zu ärgern. Mittlerweile habe ich begriffen, dass das Pferd ein Instinktwesen ist, das in vielen Dingen den Geboten der Herdenordnung gehorcht und dass es eher die Aufgabe des Menschen ist, sich mit den Besonderheiten des Pferdeverhaltens vertraut zu machen als umgekehrt.

Durch deine ruhige Art und das Wissen um deine Erfahrung im Umgang mit Pferden habe ich mich gern überzeugen lassen, dass weniger oft mehr ist und eine halbe Stunde Pferdemassage, die ich von Herzen gebe, das Band des Vertrauens eher verstärkt als zwei Stunden schweißtreibende Arbeit und dass ersteres sogar wichtiger sein kann als die Fitness des Pferdes. Um die kann ich mich kümmern, wenn unser Vertrauensverhältnis so weit gefestigt ist, dass sich das Pferd mir zu Liebe auf die schweißtreibende Arbeit auch wirklich einlässt.

Und noch etwas habe ich bei dir gelernt: dass es keine starren Muster gibt, nach denen sich der Umgang mit dem Pferd erlernen lässt, sondern dass ich bereit sein muss, das Pferd als gleichberechtigten Freizeitpartner aufzufassen und ihm auf dieser Ebene zu begegnen. Während für das eine Pferd zu gegebener Zeit vielleicht tatsächlich das so genannte Join-up von Monty Roberts in Frage kommt, mag es für ein anderes Gift sein und ich muss mich ihm ganz anders nähern. Mit täglichen Spaziergängen vielleicht oder einfach damit, dass ich mit ihm grasen gehe und es erst ganz allmählich an das Zusammensein mit mir gewöhne.

Der Unterricht, den du anbietest, ist ganz verschieden von dem , der gemeinhin im Zusammenhang mit Pferden und Reiten praktiziert wird. Laut wird es bei dir nie und Fragen werden beantwortet und nicht zu einem Mysterium von Profireitern verklärt. Du vermittelst den Gedanken, dass das Zusammensein mit dem Pferd etwas ist, was Freude macht und zwar allen Beteiligten.